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Fantasie-Geschichten – Entsprungen aus der Fantasie heraus ♥
Von der Prinzessin zur Gänsemagd – Teil II
…trotzdem geht die Zofe ihr kein Wasser holen, sondern drückt ihr den goldenen Becher in die Hand, dass diese selbst gehen muss, welche dann auch geht – sie bückt sich und schöpft Wasser in ihren Becher. Wie sie fertig ist, dreht sie sich um und sieht sich unmittelbar ihrer Zofe gegenüber, der ihr gefolgt war. Sie will das Tuch, auf dem nur noch ein Blutstropfen ihrer Mutter Dorothea ist und Lisa gibt es ihr. Sie wirft das Tuch in den See. Lisa versucht das Tuch wieder zu ergreifen – jedoch erfolglos. „Warum hast Du das getan?“ ruft Lisa verzweifelt aus.
Doch Lena ist ungerührt und tritt auf die Prinzessin zu. Diese weicht zurück und Lena fragt diese: „Hast Du Dich jemals gefragt, warum Du als Prinzessin geboren wurdest und nicht ich?“ Lisa schüttelt nur stumm den Kopf. „Aber ich habe mich das gefragt – jeden Tag meines armseligen Lebens!“ und geht weiter auf die Prinzessin zu. Bis diese dann in den See stürzt, aber da sie nicht schwimmen kann, fragt sie Lena mit den Armen wild um sich schlagend, ob sie ihr helfen kann! Siegessicher lächelt Lena – sie hat nun einen Trumpf im Ärmel, den sie absolut ausnutzen will!
„Wir tauschen – von jetzt an bist Du die Zofe und ich die Prinzessin – abgemacht?“ Die Prinzessin schlägt noch immer wie wild mit den Armen um sich, um nicht zu ertrinken. „Schwörst Du es – und zu niemanden ein Wort von unserem Handel?“ hakt die Zofe erneut nach. „Ich schwöre es!“ stammelt die Prinzessin nahe dem Ertrinken. Endlich greift die rettende Hand nach ihr und Lena zieht sie aus dem Wasser.
Der Prinz – Ludwig vom Namen – reitet aus und findet sich auf der Weide der Gänse wieder. Dort findet er seinen kleinen Freund – der fast wie ein Bruder für ihn ist – mit der Gänsemagd in einem lustiges Wettrennen. Der Gänsehirt will der Gänsemagd einen Kuss abringen. „Komm‘ schon – nur einen Kuss!“ ruft er ihr hinterher. „Wie – nur einen?“ lacht die Gänsemagd und so geht es reihum, bis die Gänsemagd direkt in den Armen des Prinzen landet, der mittlerweile vom seinem Pferd gestiegen war. „Oh – Verzeihung verehre Hoheit!“ und sie macht direkt einen Hofknicks vor ihm.
„Das nennst Du Gänse hüten? Das sieht eher nach Gänse jagen aus!“ zieht der Prinz seinen kleinen Freund ein bisschen auf! „Das solltet ihr auch besser mal tun – schliesslich seid ihr bald vermählt!“ sagt dieser, während er eine Gänsefeder an seinen Hut steckt. „Wie sie wohl ist – meine Prinzessin? Ich weiss nur, dass sie Harfe spielen kann, wie meine Mutter es konnte!“ träumt der Prinz vor sich hin. „Ich weiss nur, dass sie viel Stoff braucht für ihr Kleid!“ trumpft der Junge auf. „Du meinst…?“ fragt der Prinz ungläubig, worauf hin sein Freund mit einer Geste zu verstehen gibt, dass sie offensichtlich sehr pausbäckig sei. „Uff“ gibt der Prinz von sich.
Die Reise geht weiter – nun ist die Zofe die Prinzessin und die Prinzessin die Zofe! So muss also Lisa laufen, während Lena auf dem Hengst ihres Vaters reitet. Sie treffen ein im Königreich von Karl und dessen Sohn, den die Prinzessin auf das Versprechen ihres Vaters heiraten sollte. Lena winkt allen zu – und auch Lisa winkt allen. „Denk‘ daran, wer Du nun bist!“ zischt Lena ihr zu. „Senke Deinen Blick!“ fügt sie noch hinzu. Schliesslich kommen sie am Tor an, doch der Hengst will nicht hindurch gehen – er weigert sich störrisch, wie ein Esel – weiss er doch, dass er die falsche Braut durch das Tor tragen wird.
„Sie kommen, sie kommen“ – ruft ein Junge aufgeregt im Schlosshof herum! Als sich minutenlang nichts tut, warten alle schon angespannt auf die Ankunft der Prinzessin. „Mach‘ dass er weiter geht, sonst wirst Du das noch bitter bereuen!“ faucht sie Lisa an. Diese kann den Hengst dann letztendlich dazu bewegen durch das Tor zu schreiten, und die falsche Prinzessin reitet mit hocherhobenem Kopf in den Hof. Der Gänsehirt fängt sich einen Kneifer in die Nase ein, weil die Prinzessin längst nicht so viel Stoff benötigt, wie er prophezeit hatte.
Er eilt zur Treppe, die der Prinzessin zum angenehmen absteigen des Hengstes herbei geholt wurde und sagt zu ihr: „Herzlich Willkommen Lisa – ich hoffe ihr hattet eine gute Reise?“ und haucht einen Kuss auf ihren Handrücken. „Für euch ist mir kein Weg zu weit!“ flüster die falsche Prinzessin bescheiden zu ihm. Währenddessen hantiert die falsche Zofe an dem zweiten Pferd mit dem Gepäck herum und lässt einen golden Krug fallen. „Gebt ihr was zu tun, dass sie nicht faul herum steht!“ befiehlt die falsche Prinzessin den anwesenden.
Sie wird in die Küche beordert, dort wird sie von allen gefragt: „Sie ist ja sehr schön, aber hat sie auch ein gutes Herz?“ „Sie hat viele Gesichter“ meint Lisa nur vage. Sie kann sich ja nicht äußern, denn sie hatte ja ein Versprechen gegeben! Sie schneidet sich bei der Arbeit in der Küche und hält ihre Hand hilflos einer anderem Magd hin. „In einer Küche hast Du noch nie gedient – das steht fest!“ als diese die zarten Hände der echten Prinzessin sieht.
Währenddessen macht sich die falsche Prinzessin zurecht für ein festliches Mahl mit dem König und seinem Sohn. „Es ist das Recht der schönen Frauen, uns Männer warten zu lassen!“ sagt der König zu seinem Sohn und er fügt noch hinzu „Das solltest Du viel öfter tragen!“ Endlich ist die falsche Prinzessin fertig und erscheint mit den Worten: „Ich hoffe, ihr musstet nicht warten!“, „Aber keineswegs verehrte Prinzessin, wie schön ihr doch seid!“ kommt der König zu ihr und reicht ihr galant die Hand. Sein Sohn kommt ebenfalls dazu – und sie fragt: „Was gefällt euch denn an mir?“. Der König sagt sogleich: „Euer blondes Haar, welches wie Seide glänzt!“ Der Sohn meint: „Eure blauen Augen!“. „Vielen Dank!“ und sie nimmt Platz.
Als das Mahl fast fertig ist, klatscht sie zweimal in die Hände und fordert die Dienerschaft auf, ihr den Becher erneut zu füllen. „Ihr habt grossen Durst Prinzessin“ meldet daraufhin der König. „Wasser ist gut für das Wohlbefinden!“ gibt die falsche Prinzessin keck zurück. „Aber nicht nur Wasser“ meint der König ungerührt. „es gibt da auch noch etwas anderes – nicht war mein Sohn?“ Dieser tupft sich mit einer Serviette den Mundwinkel ab, steht auf und meint zur falschen Prinzessin; „Wir haben ein Geschenk für euch, etwas, was meiner verehrten Mutter gehörte!“
„Ist es ein Krönchen, oder ein goldener Ring vielleicht?“ versucht die falsche Prinzessin zu erraten. „Nein – nichts von dem, und der Sohn lüpft das Tuch, welches das Geschenk bisher verborgen hatte. „Der König meint zu ihr: „Man hörtet, ihr spielt so gut wie ein Engel!“, „Ich?“ ruft die falsche Prinzessin aus – „zuviel der Ehre!“ will sie sich aus der Affäre winden, denn sie selbst kann gar keine Harfe spielen – im Gegensatz zur echten Prinzessin, die sehr gut Harfe spielen kann!
„Ein Prachtstück“ entfährt es der falschen Prinzessin, weil sie nun spielen muss. Aber sie schauspielert gut, wie sie die Harfe erblickt, und bricht in falschen Tränen aus! „Ich kann…, ich kann das nicht!“schluchzt sie. Und eilt in einen Erker, von wo sie die echte Prinzessin mit dem Hengst ihres Vaters sieht! Sie eilt direkt hinunter und will die echte Prinzessin zur Rede stellen. In diesem Moment steigt der Hengst und die falsche Prinzessin stürzt. Der König und sein Sohn eilen herbei! „Was ist hier los?“ wollen beide wissen!
„Sie wollte das Pferd meines Vaters stehlen!“ gibt die falsche Prinzessin Auskunft. „Nein, das wollte ich nicht!“ dementiert die echte Prinzessin. Die falsche Prinzessin lässt sich von dem Prinzen aufhelfen. Sie reibt sich die Hand und wimmert: „Was ist, wenn ich nun nie wieder Harfe spielen kann?“. „Aber ich wollte den Hengst nicht stehlen!“ beteuert die echte Prinzessin. Schweig‘ still! Lasst den Hengst zum Schinder führen!“. „Aber es ist euer Vaters Pferd!“ will der Prinz beschwichtigen. „Was soll er als nächstes tun – soll er mich umbringen!“ ruft die falsche Prinzessin aus! „Hinfort mit ihm!
„Nein – nicht er – nicht er!“ ruft die echte Prinzessin der Verzweiflung nahe aus! Aber es hilft nichts – der Hengst wird abgeführt. Sie kann nichts dagegen tun! In der Nacht schleicht sie sich zum Schinder und klopft zögernd an. Die Tür wird geöffnet und der Schinder schaut heraus, „Bitte, könnt ihr den Kopf von dem Hengst über die östliche Pforte anbringen?“.“Warum sollte ich das tun?“ wundert der Schinder sich. „Damit wenigstens einer noch auf mich aufpassen kann!“ erwidert die echte Prinzessin ihm. Und wider Erwarten folgt der Schinder und hängt den Kopf des Hengstes über die östliche Pforte.
Der junge Freund des Königs – Kurt sein Name ─ stiehlt ein Gebäck und reicht es Lisa – sie will es ergreifen, aber er zieht es zurück und verbeugt sich vor ihr, indem er es ihr dann schliesslich reicht. „Meinetwegen kannst Du sie mitnehmen!“ kommt von der ursprünglichen Gänsehirtin das Wort an den jungen Freund des Königs. Und so gehen die beiden zusammen Gänse hüten. Er fragt sie: Wie heisst Du eigentlich?“ und spontan will sie ihren echten Namen sagen; „Li… – ähm, ich meine Lena!“ besinnt sie sich dann, um die falsche Prinzessin nicht zu verpetzen.
Auf der Weide der Gänse angekommen, fragt er sie: „Darf ich Dein Haar sehen?“. „Nein darfst Du nicht!“ entgegnet Lisa. „Dann mach‘ wenigstens die Augen zu!“ bittet er sie. „Warum?“ fragt sie zurück. „Wirst Du schon sehen!“ antwortet der Gänsehirt. Sie vertraut ihm und schliesst die Augen, er lässt es sich nicht zweimal sagen und zieht ihr die Haube von den Haaren. „He . Was soll das? Gib mir sofort meine Haube zurück!“. Aber er lacht nur und rennt davon. Sie eilt hinterher, aber er ist schneller.
„Wehe, wehe Windchen, auf dass das Hütchen von Kürtchen davon fliegt und lass‘ ihn damit fangen, bis ich mich wieder hab‘ aufgesatzt und geschnatzt!“ kaum hatte sie diese Worte gesprochen, kommt ein mächtiger WIND und weht den Hut von Kurt von seinem Kopf! „Was hab‘ ich getan?“ fragt sie sich, doch sie lacht und rennt ihm hinterher! Unterwegs trifft sie auf den Prinzen mit einer schönen Stute, sie macht einen Knicks vor dem Prinzen – sie streicht die Stute und der Prinz wundert sich, denn seine Stute lässt sich normalerweise von niemandem anfassen.
Kürtchen rennt noch immer seinem Hut hinterher. „Ihr ward es, der den Hengst retten wolltet, nicht wahr?“ fragt er sie. „Ja, er war ein wunderbares Pferd!“ antwortet sie ihm. „Wollt ihr sie füttern?“ fragt der Prinz Lisa „Sie frisst derzeit für zwei!“. „Erwarte sie ein Fohlen?“ fragt Lisa zurück. „Ja – es ist ihr erstes! Was meint ihr, wie soll es denn heissen?“ fragt der Prinz sie nun. „Ich?“ gibt sie atemlos zurück. „Dorothea nach mei… nach der Königin – und wenn es ein Junge wird, dann Fallada!“
In diesem Moment stoßen Kürtchen und der Prinz mit den Köpfen aneinander, weil Kürtchen noch immer seinen Hut fangen will! Sie finden sich in der Küche wieder, wo beide ihre Beulen mit Eisbeuteln kühlen. „Sie ist hübsch!“ sagt Kurt zu dem Prinzen. „Ja, das ist sie, wenngleich Du mir auch ein wenig jung für sie erscheinst“ gibt der Prinz zurück. „Sie ist mir nur nicht ganz geheuer!“ flüstert er zum Prinzen. „Warum denn nicht?“ will der Prinz denn nun wissen? „Der WIND, der neulich kam, um meinen Hut hinweg zu fegen – sie hat ihn gerufen!“
„Und seit der Kopf des Hengstes über dem östlichen Tor hängt und wir immer darunter durchgehen, spricht sie mit dem Kopf – und besser noch – er antwortet und nennt sie ‚Jungfer Königin’“!. „Jungfer Königin?“ will der Prinz nun erfahren. „Ja – sei einfach morgen da, wenn wir die Gänse zur Weide treiben, dann wirst Du es schon sehen!“. Wie vereinbart ist der Prinz also am nächsten Morgen da – versteckt sich allerdings hinter ein paar Fässern – und er bekommt mit, was die beiden sprechen. „Oh Fallada, da Du hangest!“ spricht zunächst Lisa. „Oh, Jungfer Königin, da Du gangest, wenn das Deine Mutter wüsste, ihr Herz täte ihr im Leibe zerspringen!“ antwortet der Kopf des Hengstes.
Kurt und Lisa gehen weiter, der Prinz kommt aus seinem Versteck – Kurt dreht sich nochmals kurz um, und sieht die fragende Geste des Prinzen. Er zuckt jedoch nur mit den Achseln, denn er kann sich das auch nicht erklären. Der Prinz ist neugierig geworden und sattelt sich sein Pferd – er reitet den beiden hinterher. „Na komm‘ schon, sei nicht so traurig – das Pferd war nicht mal Deines!“ will er die richtige Prinzessin aufmuntern. „Und wenn schon, darf man nicht trotzdem traurig sein?“ kontert sie zurück. Sie pflückt Wildblumen und er entwendet ihr den Strauss, somit spricht sie ihren Spruch wieder auf: „Wehe, wehe Windchen, auf dass das Hütchen von Kürtchen davon fliegt und lass‘ ihn damit fangen, bis ich mich wieder hab‘ aufgesatzt und geschnatzt!“. Und der WIND fegt Kurts Kappe wieder davon. Er eilt dieser hinterher.
Da kommt der Prinz – sie macht einen Knicks. Er gibt als Handzeichen jedoch, dass sie sich erheben kann! „Ihr könnt den WIND befehlen?“ wundert sich der Prinz. „Der WIND kommt und geht!“ gibt sie im patzig zurück. „Und ihr sprecht mit dem Kopf von Fallada?“ bohrt er weiter. „“Fallada ist tot!“ trotzt sie weiterhin zurück. „Sagt mir die Wahrheit – die ist mir wichtig – ihr seid mir wichtig!“ will daraufhin der Prinz wissen. „Ich?“ wundert sich die echte Prinzessin. „Ja – ihr seid mir wichtig!“ erklärt der Prinz ihr.
Die Hochzeitsvorbereitungen sind in vollem Gange – die echte Prinzessin ist wieder in der Küche, um zu essen. Da erscheint ein Hofdiener da und erzählt fast wortgetreu den Verlauf der letzten Unterhaltung vom König und seinem Sohn. „Was willst Du denn? Sie ist schön – sie ist klug und sie kann Harfe spielen, wie Deine Mutter!“. „Und was hat der Prinz darauf gesagt?“will die echte Prinzessin wissen. „Habt ihr sie schon einmal Harfe spielen hören?“ In dieser Nacht geht die echte Prinzessin in den Vorraum der falschen Prinzessin, in dem die Harfe steht. Sie fängt sogleich an zu spielen – aber die falsche Prinzessin erwacht!
„Du falsche Schlange!“ keift sie wütend und zerstört die Harfe, indem sie sie zu Boden wirft „So helft mir – so helft mir doch!“ und hält ihre Hand so, als ob die echte Prinzessin sie sofort ergreifen wolle. Im nu sind der König und sein Sohn da und versuchen die Lage zu überblicken. „Sie hat die Harfe zerstört – ich wollte gerade endlich anfangen zu spielen, da stürzt sie sich auf mich, wie eine wild gewordene Furie!“ behauptet die falsche Prinzessin vor dem König und seinem Sohn! „Wachen – Wachen – ergreift sie!“ ruft der König aus – aber schon flüchtet die echte Prinzessin und keiner kann sie finden!
„Warum sollte sie das tun?“ fragt der Prinz. Die falsche Prinzessin überlegt einen Moment und antwortet dann: „Vielleicht aus Rache?“. „Warum aus Rache?“ will der Prinz genauer wissen. „Vielleicht, weil sie nicht länger meine Zofe ist?“ gibt die falsche Prinzessin zurück. Jedenfalls wird die echte Prinzessin nicht gefunden. Sie hat sich im alten Ofen versteckt, wo auch Kurt sich häufig versteckt und wird somit nicht gefunden. Kurt klettert später dann auch in den Ofen – nachdem er einen Apfel stibitzt hat. Die Prinzessin erschrickt, aber Kurt sagt beruhigend zu ihr: „Keine Angst, vor mir hast Du nichts zu befürchten – ausser diesen Apfel hier – Jungfer Königin!“ und wirft ihn ihr zu. „Danke“ sagt sie für den Apfel von Kurt.
Er setzt sich neben sie und fragt sie: „Du hast die Harfe nicht zerstört – nicht wahr?“. Die Prinzessin schüttelt nur mit dem Kopf. „Weisst Du was? Klage dem Ofen Dein Leid und Deine Probleme werden erhört – es ist ein Zauberofen!“ verkündet Kurt. „Was? Dem Ofen soll ich alles erzählen?“ staunt die Prinzessin! „Ja – nur zu, es wird Dir helfen klarer zu sehen!“ muntert Kurt sie auf. Er springt auf und eilt davon – geradewegs in die Gemächer des Königs – wo dieser gerade ein Gespräch mit seinem Sohn hat. „Weisst Du – mein Verstand sagt mir, dass ich die Prinzessin heiraten muss, aber mein Gefühl sagt mir, das ist nicht die Richtige!“. „Kommt alle mit – es gibt eine wichtige Nachricht!“
Also eilen der König und der Prinz zu dem alten Ofen – Kurt klopft drei Mal, dann beginnt die echte Prinzessin zu sprechen: „Jetzt ist es bald zu spät. Du heiratest bald und statt meiner wird meine Zofe nun Königin werden und ich bleibe Gänsemagd für immer! Wie konnte ich nur so blind vertrauen – sie hat ein Herz aus Stein. Doch nicht nur das bricht mir das Herz, denn ein Blick in seine Augen und es war um mich geschehen!“. Schockiert schauen sich der Prinz und der König an. Lisa wird befreit und hergerichtet für die Hochzeit, denn sie ist die echte Prinzessin!
Die falsche Prinzessin sitzt schon im alten Hochzeitskleid der ehemaligen Königin auf einem Stuhl. Zahlreiche Gäste sind schon hier, wie dann auch endlich Ludwig erscheint. „Herzlich Willkommen verehrte Gäste zu meiner Vermählung – aber zunächst möchte ich eine Frage an meine Braut stellen!“ verkündet der Prinz dann sogleich. Er wendet sich der falschen Prinzessin zu und fragt sie: „Als zukünftige Königin solltet ihr ein gutes Herz haben – doch sagt mir, was würdet ihr tun, wenn ihr jemanden findet, der euch heimtückisch um das Liebste gebracht hat?“. „Ihr habt die Gänsemagd gefunden?“ wirft sie ein, doch der Prinz lässt sie nicht zu Wort kommen und befiehlt: „Antwortet!“
Sie überlegt einen Moment, dann spricht sie: „Eine solche Person sollte splitternackt ausgezogen werden, diese in ein Fass gesteckt werden, das vorher mit spitzen Nägeln präpariert worden ist. Zwei weisse Pferde sollen das Fass so lange umher ziehen, bis diese Person tot ist!“. Ein Raunen geht in der Hochzeitsgemeinde um. „Ihr habt soeben eurer eigenes Urteil ausgesprochen!“ kommt es scharf vom Prinz zurück! „Wie meines?“ stottert die falsche Prinzessin. „Ja – Deines!“ bestätigt der Prinz, „denn hier ist die wahre Prinzessin!“ und Lisa schreitet mit einem wunderschönen Kleid einige Stufen herunter.
„Was hat sie getan, um euch zu bezirzen, hat sie euch schöne Worte gemacht, oder wie konnte sie euer Herz gewinnen!“ will die falsche Prinzessin vom Prinzen wissen! „Nichts von alldem!“ gibt der Prinz kühl zurück und ruft gleichzeitig: „Wachen!“. Doch die falsche Prinzessin gibt noch nicht auf! Sie hebt die Hand gegen die Wachen und sagt: „Wo ist der König – er weiss, dass ich die richtige Prinzessin bin!“.“Er wird Dir nicht glauben, denn er hat alles gehört!“ versichert der Prinz ihr
Daraufhin ändert die falsche Prinzessin ihren Plan – sie hat ihre Puppe dabei und lässt sie fallen, mit dem Fuss schiebt sie diese zur echten Prinzessin und keift weiter auf sie ein: „Du falsche Schlange! Was hast Du gemacht, um ihn zu bezirzen?“. Dann geht sie einen Schritt zurück und ruft erstaunt auf: „Aber, was ist das denn?“ Das ist die Puppe von dem Mädchen, das einst unser Kutscher überfahren hat! Jetzt weiss ich auch, wer Du bist, Du bist das Mädchen von damals, als man mir befohlen hatte, Wasser in Deinen goldenen Becher zu füllen! Ist es nicht so Lisa?“ Sie merkt, dass ihr ein Fehler unterlaufen ist und sagt ersetzt: „Hab‘ ich eben ‚Lisa‘ gesagt?“
Daraufhin führen die Wachen sie ab – aber die echte Prinzessin gebietet Einhalt: „Niemand soll so sterben, wie sie es vorher gesagt hatte. Aber sperrt sie in ein Fass, wie sie es selbst bestimmt hat, und lasst den Fluss bestimmen, wohin er sie tragen wird. Dort wird sie dann hoffentlich ein besseres Leben führen!“. Der Prinz sagt darauf hin nur: „So soll es sein!“ – und endlich wurde Hochzeit gefeiert – mit der echten Prinzessin!
Bild von Adina Voicu auf Pixabay
Written by www.camper-news.com © belle
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