Heute vor einem Jahr…
Temperaturen:
13,3°C um 9 Uhr → ganz schön frisch *bibber* bei Sonne-Wolken-Mix
Um 13 Uhr nicht wesentlich wärmer – nur 15,9°C – noch immer Sonne-Wolken-Mix
13,4°C und lausig kalt um 17 Uhr – nun aber sonnig
Um 21 Uhr wieder etwas wärmer mit 13,9°C und sternenklar mit Viertelmond.
Fantasie-Geschichten – Entsprungen aus der Fantasie heraus ♥
Von der Prinzessin zur Gänsemagd – Teil I
…es war einmal eine wunderschöne und sehr junge Prinzessin, sie fuhr mit ihrer Mama in einer Kutsche – gezogen von zwei herrlichen friesischen Pferden. Sie trällerte ein Lied, und wie sie endete fragte ihre Mutter besorgt: „Du hörst Dich heiser an – wirst Du krank?“. „Ich bin nicht heiser“ klärt sie ihre Mutter auf. Diese besteht jedoch darauf, dass sie einen Becher Wasser trinkt und bittet ihre Zofe, die Kutsche anhalten zu lassen. „Ich hab‘ aber keinen Durst!“ protestiert die junge Prinzessin. „Wasser ist gut für das Wohlbefinden“ erklärt die Königin ihr jedoch.
In diesem Moment kommt ein anderes junges Mädchen den Weg entlang – sie hat eine Puppe aus Stroh und Sackleinen mit einem schönen Kleid und einen Stock, der den Prinzen darstellen soll, der jedoch als Gemahl der Prinzessin versprochen ist – dies wurde beim Sterben von König Ludwig (der Vater der Prinzessin) an König Karl versprochen, der beim Kampf gegen einen gefährlichen Drachen ums Leben kam.
Sie führt Selbstgespräche mit ihren „Puppen“. „Hallo Prinz, da seid ihr ja!“ spricht sie auf die Seite des Stockes. „Oh – verehrte Prinzessin, wie schön ihr seid!“ spricht sie zur Puppe. „Was gefällt euch denn an mir?“ fragt sie nun wieder zum ‚Stock. „Euer blondes Haar, das wie Seide glänzt und eure blauen Augen!“ gibt sie zur Puppe zurück. „Darf ich euch etwas schenken?“ richtet sie wieder die Frage an die Puppe. „Ja, gerne – ein Krönchen vielleicht oder einen goldenen Ring“ geht nun die Frage an den Stock. Genau in diesem Moment kommt der Wagen der Königin mit ihrer Tochter zum stehen. Vor Schreck lässt das junge Mädchen Puppe und Stock fallen.
Die Zofe öffnet die Tür und sieht das Mädchen, das noch immer stocksteif da stehe. „Nun schau nicht so dumm aus der Wäsche – hol‘ mir Wasser – die Prinzessin will trinken!“ kommandiert sie das Mädchen. Diese eilt herbei, nimmt den goldenen Becher und eilt zu dem Fluss, der genau neben der Kutsche läuft. Sie schaut derweil nach oben zur Kutsche – und auch die Prinzessin erhascht einen Blick auf das Mädchen, welches ihr Wasser holt. Das Mädchen bringt das Wasser und die Kutsche fährt weiter – dabei überfährt sie die Puppe von dem Mädchen und der Kopf ist abgetrennt. Diese hält ihre Puppe an die Brust und brüllt der Kutsche hinterher: „Meine Puppe, meine Puppe!“.
Die junge Prinzessin dreht sich um und sieht das andere junge Mädchen ihre Puppe an die Brust drücken! „Ihre Puppe!“ sagt sie, aber keiner antwortet darauf. Jahre später – die Prinzessin ist längst zu einer wunderschönen jungen Frau erblüht und die Reise in das Königreich von Ludwig und seinem Sohn, steht kurz bevor. Sie spielt Harfe (die gleiche Melodie, die sie als Kind schon trällerte). Wie sie endet, legt sie das Kinn auf die Harfe und sinnt darüber nach: „Wie er wohl ist mein Prinz?“ Sie bückt sich und knickt einen Löwenzahn ab, pustet die Samen des Löwenzahns in die Luft.
Wie aus Magie, strömen die Samen des Löwenzahns in das Königreiches von König Karl und seinem Sohn, der gerade ausreitet hinaus getragen werden. Ein Samen verfängt sich in einem Auge des Königs. Er wundert sich, aber denkt sich erst mal nichts dabei.
Die Abreise der Prinzessin naht, die Königin organisiert alles, bis sie vor Aufregung wegen einer Herzattacke fast zusammen bricht. „Mutter, was ist mit Dir?“ ängstlich fragt die Prinzessin nach. „Es ist nichts – gleich geht es mir besser!“ verspricht die Königin. Eigentlich will die Königin ja mit ihrer Tochter reisen, aber der Medikus verbietet der Königin dies. „Das kranke Herz verträgt die Reise nicht!“ wendet er ein. „Das geht nicht – ich muss sie sicher dort hin bringen, ehe kann ich nicht ruhen!“ protestiert die Königin. „Verehrte Majestät – sie können nicht reisen!“ versichert ihr der Medikus streng!
„Ich könnte sie doch begleiten!“ ruft die Zofe der Prinzessin aus. Es ist das Mädchen mit der kaputten Puppe, welche es geschafft hat, am Hof zu dienen und sogar die Zofe der Prinzessin zu werden. Überrascht schaut die Königin zu ihr und dann zum Medikus, der zustimmend nickt. „So soll es sein!“ befiehlt die Königin „Bitte lasst uns allein!“ fügt sie noch hinzu. „Aber Mutter, dann reise ich nicht, ich war noch nie einen Tag von Dir getrennt!“. „Unsinn – Du wirst am Hof von König Karl erwartet“ Du musst jetzt erwachsen werden!“
Alle gehen, bis nur noch die Prinzessin Lisa und ihre Mutter Dorothea im Raum sind,“Gib‘ mir ein Messer!“ befiehlt sie ihrer Tochter. Sie greift zu einem Rasiermesser und gibt es der Mutter, welche sich ein Spitzentaschentuch aus dem Ärmel zieht, es entfaltet und auf einem Kissen glättet. Sie schneidet sich in den Daumen und vergießt drei Blutstropfen auf dem blütenweißen Taschentuch. „Aber Mutter, was machst Du da“! Ruft Lisa entsetzt. „Lass nur – ich weiss schon, was ich tue! Auch wenn ich nicht mit Dir reisen kann, so denke daran, dass ich immer bei Dir bin!“ und gibt ihrer Tochter das Taschentuch mit den drei Blutstropfen.
Der Hengst des Vaters soll für die Prinzessin gesattelt werden. „Aber er ist doch nicht mehr geritten worden, seit Vater starb!“ sagt Lisa zu ihrer Mutter! „Keine Sorge liebste Tochter, er wird auf Dich aufpassen!“ erwidert ihre Mutter. Lisa als Prinzessin sitzt auf – es ist noch ein Begleitpferd mit Gepäck im Schlepptau, ihre Zofe muss zu Fuß gehen. Sie starten und sie schaut nochmals nach oben, wo ihre Mutter ihr winkt. Sie winkt zurück.
Die Reise geht los. Unterwegs jedoch werden sie von zwei Banditen bedroht.“Was wollt ihr?“ fragt die Prinzessin die Banditen. „Na was wohl – wir brauchen eine Magd, die uns unsere Hemden wäscht, genauso weiss wie Deines! Und Deine Zofe ist ja auch ein nettes Täubchen!“ lässt einer der Banditen sich vernehmen. „Oh Mutter hilf!“ ruft die Prinzessin! Die Banditen lachen sich kaputt und wieder holen ihre Worte: „Oh Mutter hilf! Oh Mutter hilf! Oh Mutter hilf!“ Da schlägt aus heiterem Himmel ein Blitz in einen Baum und fällt diesen – der fällt den Banditen genau vor die Füsse!
Ein zweiter Blitz schlägt ein und die Banditen flüchten – ein dritter Blitz und die Banditen werden in ihrem eigenen Netz gefangen, welches sie eigentlich für die Prinzessin und deren Zofe gedacht hatten. Die Prinzessin atmet auf und ihre Zofe sagt: „Wir sollten weiter gehen!“. So wandern sie also weiter – es dämmert schon und die Zofe meint: „Wir sollten rasten – es ist schon spät!“. „Wie – hier wollt ihr übernachten?“ gibt die Prinzessin etwas pikiert zurück. „Wisst ihr einen besseren Ort, dann nur zu!“ gibt ihre Zofe etwas pampig zur Antwort. „Ich weiss nicht, ich weiss ja nicht einmal den Weg!“ gibt die Prinzessin kleinlaut bei.
Also schlagen sie ihr Nachtlager auf. Aber keine der beiden Frauen kann schlafen. „Ich habe Durst, bitte füll‘ mir den Becher!“ fordert die Prinzessin ihre Zofe auf – aber diese bleibt regungslos liegen und bewegt sich nicht. Schliesslich schlafen sie doch ein. Ganz früh im Morgengrauen will die Zofe mit den beiden Pferden verschwinden, aber der Hengst ihres Vaters ist störrisch wie ein Esel und will nicht von der Prinzessin weichen. „Besser Du hörst auf mich!“ droht sie dem Hengst und schliesslich geht er bereitwillig mir.
Allerdings führt der Hengst sie im Kreis herum – und sie landen wieder da, wo sie gestartet waren. Währen dessen träumt die Prinzessin, dass sie von Wölfen umzingelt sein und diese ihr nach ihrem Leben schnappten. Sie wälzt sich im Traum hin und her, erwacht schliesslich von wildem geflatter auffliegender Windenten oder Gänsen. Sie atmet heftig und sieht, dass sie alleine ist. Sie ruft: „Lena – wo bist Du? Wo bist Du?“ doch keine Antwort kommt. Dann sieht sie im Morgennebel eine herannahende Gestalt. „Ach da bist Du ja Lena! Du bist ja schon zum Aufbruch bereit – wie fleissig Du doch bist! Ich habe so fürchterlich geträumt von Wölfen, die mir nach dem Leben schnappten“
„Ich habe Durst – bitte fülle mir den Becher“ setzt die Prinzessin noch hinzu. Wenn Du Durst hast, dann füll‘ Dir Deinen Becher doch selbst. „Hab‘ ich was falsch gemacht, dann sagt es nur“ erstaunt sich die Prinzessin! Sie holt ihr Taschentuch hervor und es ist nur noch ein Blutstropfen darauf. „Die Wölfe waren hier Lena – es ist nur noch ein Tropfen Blut auf dem Taschentuch. Einer war für die Diebe, einer für die Wölfe!“. „Und das wollt ihr an diesem Tuch sehen?“ fragt Lena nach. „Da sieh doch nur!“ und die Prinzessin streckt ihrer Zofe das Taschentuch entgegen.
Trotzdem geht die Zofe ihr kein Wasser holen, sondern drückt ihr den goldenen Becher in die Hand, dass diese selbst gehen muss…
Fortsetzung folgt!
Bild von Adina Voicu auf Pixabay
Written by www.camper-news.com © belle
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Das [at] austauschen gegen das @ natürlich!
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