Heute vor einem Jahr…

…“grau in grau“ mit viel Stress!

Temperaturen heute: 13,2°C / 19,7 / 20,2°C / 16,9°C


…in zwei Etappen!

My View today - Playa de Valdelagrana - Valdelagrana – Spain

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Gerechtigkeit – Teil I

…Susanne war völlig vor den Kopf gestossen, als ihr Kai erklärte, dass er nach fast 8 Jahren Beziehung eben diese beenden wolle, weil er sich neu verliebt habe! Er meinte Lara sei so anders als sie – so viel lebenslustiger und nicht immer so beherrscht!

Ja – das war Susanne – immer beherrscht – immer berechenbar – immer da und niemals wirklich impulsiv! Aber da stand sie nun vor den Scherben ihres Glücks! Eigentlich war es klar gewesen, dass Kai und sie einmal heiraten würden – sie verdiente gut genug, um beide zu ernähren, denn er studierte noch. Ihr Plan war gewesen, dass sie beide sich von der Mietwohnung trennen und ein Häuschen irgendwo kaufen würden. Susanne verdiente gut als Filialleiterin einer Bank und sie würde sicher einen Kredit bekommen – da war sie sich sicher! Aber nun?

Kai zog aus und bei Lara ein – und sie suchte sich alleine ein kleines Häuschen im engeren Umkreis von Hamburg. Sie fand auch sofort ein super interessantes Objekt, angeboten von von Marie Fischer – ein Haus mit einem Garten drum herum und bei der ersten Besichtigung war klar, dass sie es kaufen würde! Es hatte so viel Flair, dieses Haus – sie konnte es nicht beschreiben, aber es war einfach ein Gefühl! Der Garten war zwar sehr verwildert und würde einiges an Arbeit bedeuten, aber das würde sie schon hin bekommen! Sie hatte ja schliesslich auch noch einen Freund in einem Gartengeschäft, dem hatte sie schon den einen oder anderen EIRO erspart mit ihren Tipps zum Anlegen von Geld! Der würde ihr sicher helfen.

Der Notartermin rückte näher und der Vertrag wurde unterschrieben. Marie Fischer gab ihr ihre Telefonnummer, für den Fall, dass irgendwelche Fragen auftauchen sollten an dem Haus.

Kaum war sie eingezogen, als sie auch schon anfing, den vernachlässigten Garten wieder in einen wirklichen Garten zu verwandeln. Sie hatte schon einige Pflanzen neu gesetzt, als sie sich an der nächsten Ecke zu schaffen machte – aber kaum grub sie auch nur 30cm tief, da hörte sie ein metallisches Geräusch, als ob ihr Spaten auf Metall gestossen wäre. Sie nahm die Handschaufel und grub vorsichtig weiter. Und ja – in der Erde war Metall – aber was? Schliesslich konnte sie das „Ding“ ausheben – es war eine gusseiserne Pfanne! Aber wer um Himmels Willen hatte die da vergraben – und warum?

Neugierig geworden, grub sie weiter – sie förderte noch eine Holzkiste zu Tage, in der mehrere Murmeln waren, sowie ein in Leinen gehüllter Ehering mit der Gravur „Cloé & John – 1941“ und ein Stück Buntglas – wohl aus einer Kirche – ausserdem noch ein Glas mit Knöpfen. Bei dem Stiefeln, den sie nun erreichte, erschauerte sie – und sie hatte Angst, weiter zu graben. „Was ist, wenn an dem Stiefel noch ein Bein dran ist?“ – dachte sie. „Ob sie wohl nicht besser die Polizei rufen sollte?“… „Unsinn“ schalt sie sich selbst und grub beherzt weiter – vorsichtig zog sie an dem Stiefel – es war ein Gummistiefel und kein Bein war dran – nur ein Pumps war drin, wie sie ihn schüttelte.

Ihr Sammelsurium reinigte sie vom gröbsten Dreck und breitete alles auf dem kleinen Tisch aus, den sie auf der Terrasse stehen hatte – sie nahm ein Bad, um sich von der Gartenarbeit zu säubern und rief Marie an, ob sie nicht mal kurz vorbei kommen wolle. Marie willigte sofort ein und später saßen die beten Frauen um diesen Tisch, den Susanne erst mal mit einem Laken abgedeckt hatte.

Sie fragte Marie, was sie gerne trinken würde – und sie erwiderte, sie hätte gerne ein Glas Weisswein, wenn es keine zu grossen Umstände mache. „Nein gar nicht!“ meinte Susanne und kam mit einer Flasche Weisswein im Kühler und zwei Gläsern zurück.

Neugierig geworden, warum Susanne sie hierher bat, fragte sie nun nach dem Grund. Und Susanne sagte: „Ich hab‘ im Garten gearbeitet und einige Dinge gefunden für die ich keine Erklärung habe – vielleicht können Sie mir weiter helfen?“. Stück für Stück brachte Susanne diese Fundstücke hervor. Bei der gusseisernen Bratpfanne füllten sich die die Augen von Marie mit Tränen. Sie meinte: „Cloé – die erste Frau von John konnte eher schlecht kochen und er schenkte ihr diese gusseiserne Pfanne. Weil er immer mit Sodbrennen zu ihr kam, um sich von dem Essen von Cloé zu erholen. Er meinte, wenn er ihr diese Pfanne schenkte – würde sie zwar nicht wirklich besser kochen können, aber er war ein guter Koch – und sie würde ihm daher helfen im Laden, der mit hier im Haus war. Das war ein Deal für die beiden!“.

Bei dem Ring rannen die Tränen von Marie – sie konnte sie nicht stoppen! Sie fasste sich jedoch wieder und sagte: „Das war der Hochzeitsring von Cloé – John hat ihn aufbewahrt! Sie haben kurz vor dem Krieg geheiratet! Er wurde im Krieg verwundet und sollte nach einem Aufenthalt im Lazarett nach Hause geschickt werden.

Bei dem Buntglas und dem Pumps musste Marie erneut weinen – sie dachte, das ist alles 50 Jahre her und das würde ihr nicht mehr so weh tun.. Susanne fragte – ohne Nachdruck – was los sei und Marie antwortete: „Ich dachte, nach 50 Jahren macht es nicht mehr so viel aus, aber es tut es noch immer! Cloé und ihr Sohn Martin (knapp 3 Jahre alt) wollten in die Kirche gehen, um für John zu beten – ich half in dieser Zeit im Laden aus – es regnete in Strömen. Ich begleitete sie bis zur Kirche – sie wollte Martin eigentlich mit mir nach Hause schicken, aber er weinte so bitterlich, dass Cloé ihn bei sich behielt.

Aber Cloé kam nicht nach Hause – es regnete noch immer in Strömen und ich machte sich Sorgen! Als es 9 Uhr am Abend war, machte ich mich wieder auf den Weg zur Kirche – und dort fand ich Rettungsfahrzeuge und Polizei durcheinander. Das Kirchendach war ein Flachdach gewesen und bei dem anhaltenden REGEN konnte es nicht mehr stand halten – es brach durch und begrub die Leute, die drinnen waren unter sich. Darunter Cloé und ihr Sohn Martin. Ein Polizist bat mich die Leichen von Cloé und Martin zu identifizieren – ich tat dies und bat den Polizisten, einen Moment alleine zu sein mit den beiden. Ich fand einen Schuh von Cloé und eben diese Buntglas-Scherbe, welche ich mitnahm“.

Susanne war erschüttert! Aber Marie fuhr fort zu erzählen. Wenige Wochen später kam John nach Hause – er trauerte um Cloé und Martin – aber nach einiger Zeit fing er wieder an im Laden zu arbeiten. Nach etwa 15 Jahren lernte er eine neue Frau kennen – für mich eine fürchterliche Frau! Herrschsüchtig und Eifersüchtig! Sie erkannte bald, dass John noch immer um Cloé und seinen Sohn trauerte, und warf alle Bilder von den beiden weg! Trotzdem heiratete er sie – er wollte wohl nicht mehr alleine sein!

Als er eines Tages auf dieser Steinbank saß (sie zeigte mit dem Finger auf die zerbrochene Steinbank), kam sie mit einem Hammer auf ihn zu – er konnte gerade noch zur Seite springen, aber die Steinbank zerbrach in zwei Teile! In diesem Moment musste er wohl entschlossen haben, diese Sachen zu vergraben, die ihm heilig waren! Er trennte sich bald von ihr und ließ sich scheiden! Seither lebte er alleine in diesem Haus…

Fortsetzung folgt!

Bild von Brockenhexe

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Das [at] austauschen gegen das natürlich!

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