Heute vor einem Jahr…
Temperaturen: Den ganzen Tag durchweg sonnig, aber kühl!
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und Abends komplett klar und sternenklar bei kühlen 12,2°C
…und wir müssen doch nochmals los!
Fantasie-Geschichten – Entsprungen aus der Fantasie heraus ♥
Das Salzkristall – Teil II
…sie beschließt eines Tages, dass es Zeit wäre nach Hause zurück zu kehren – ihr Vater müsste doch nun – nach all‘ der Zeit – erkannt haben, dass er falsch lag und sie um Verzeihung bitten. Unterwegs trifft sie den farbigen Mann und seinen Freund wieder – sowie noch ein paar andere Männer, die sie nicht kennt. Sie schliesst sich als „Stefan“ der Gruppe an. Sie führt viele Gespräche mit dem farbigen – der offenbar ein Prinz aus einem fernen Land ist, wie sie nun erfährt. Sein Name ist Prinz Tibur. Einige Tage reiten sie und eines Abends am Lagerfeuer seufzt der Prinz gedankenverloren vor sich hin. „Was habt ihr?“ fragt Sophia ihn. Er schreckt aus seinen Gedanken auf und erwidert nur: „Nichts!“
„Ach kommt schon – ihr ward so in Gedanken versunken und habt geseufzt – was also ist los mit euch?“ bohrt Sophia weiter. „Weisst Du – es geht um eine Frau, welche mir nicht mehr aus dem Sinn kommt!“ lässt der Prinz dann wissen. „Aha“ meint Sophia nur, denn sie weiss ja nicht, um welche Frau es sich handelt. „Sie kommt aus eurem Land und da seht nur – ich habe sogar ihr Tuch!“ ruft der Prinz aus und zieht ein Tuch aus seiner Innentasche seiner Jacke heraus. Sie hatte so ein bezauberndes Lächeln, das ich nicht mehr vergessen kann!“ fügt er noch hinzu. Nun lächelt Sophia, denn sie weiss nun, um welche Frau es sich handelt – um sie selbst! Verschmitzt schaut sie weg, denn sie hat Angst, dass sie sich verraten könnte.
Einige Tage später trennen sich die Wege von Stefan / alias Sophia und seiner Truppe. „Ich habe nicht mehr weit bis nach Hause – hier trennen sich unsere Wege!“ meint sie zu ihnen und eilt zum Schloss. Doch als sie in das Arbeitszimmer ihres Vaters kommt ist er noch lange nicht der Meinung und jagt sie wieder fort! Sie zieht also wieder los. Sie reisst sich das Salzkristall vom Hals und schleudert es fort mit den Worten: „Und Du hast mir auch kein Glück gebracht!“. Sie lässt sich ins hohe Gras sinken und schläft erschöpft ein. Wie sie wieder aufwacht traut sie ihren Augen kaum, denn es steht eine Hütte da, welche vorhin noch nicht da war!
Verwundert tritt sie näher, sie klopft und ruft: „Hallo – Hallo – jemand hier?“ doch sie bekommt keine Antwort. Sie geht hinein und kurze Zeit darauf kommt eine ältere Dame mit Holz beladen in die Hütte. „Oh – Besuch – wie schön!“ entzückt sie sich „Und den hast Du wohl verloren!“ und streckt Sophia das Salzkristall entgegen. „Verzeiht, ich bin einfach so hinein gedrungen, tut mir leid!“ stammelt Sophia nun. „Aber, aber, aber, wer wird denn gleich wieder davon laufen wollen?“ drängt die ältere Dame sie nun freundlich! „Bleib‘ doch eine Weile bei mir, es ist manchmal so einsam hier und ich freue mich, wenn Du hier bleibst.“ fügt sie noch hinzu.
Dem kann Sophia nichts widersetzen, also bleibt sie, jedoch nicht ohne sich rückzuversichern, dass es in Ordnung gehe. „Sicher doch, ich bin froh, wenn jemand hier ist bei mir und mir in manchen Dingen hilft!“ lässt die ältere Dame wissen. Somit kümmert sich Sophia gemeinsam mit der älteren Dame um den Haushalt. Sie ist gerade dabei einen Teig zu kneten für ein Brot, auf den sie all‘ ihre aufgestaute Wut ausläßt! „Na, na, na – der Teig hat Dir doch nichts getan – auf wen bist Du denn so wütend?“ ermahnt die ältere Dame sie. „Auf meinen Vater! Er ist so ungerecht!“ gibt Sophia zurück. „War er denn schon immer so?!“ will die ältere Dame nun wissen.
„Nein – früher war er ganz anders!“ erwidert sie und will den Kater streicheln, neben dem sie Platz genommen hat. Doch dieser faucht sie mit wütend funkelnden Augen an und verschwindet. „Ich wollte Dich bloss streicheln Du blödes Vieh!“ entrüstet sich Sophia. Die ältere Dame gibt jedoch Auskunft über das Verhalten des Kater: „Er hat eine Wunde an der Schulter – er hat Angst, dass man ihm weh tut. Man kann es nur nicht sehen bei seinem dicken Fell“. Vielleicht hat Vater ja auch eine Verletzung, die wir nicht sehen können – vielleicht der Tod meiner Mutter?“ mutmaßt Sophia nun. „Das könnte sein“ stimmt die ältere Dame ihr zu.
Sophia legt nochmals Holz in dem offenen Kamin nach, denn die ältere Dame friert immer so leicht. Diese schläft schon und Sophia betrachtet das Medaillon an ihrer Kette. Es ist, als würde sie es kennen, aber nicht mehr weiss, wo sie es schon einmal gesehen hat. Sie flüstert der älteren Dame ein „Gute Nacht“ zu und geht selbst zu Bett. Am nächsten Morgen sagt sie zu der älteren Dame: Sie sind ein bisschen wie meine Mutter“. „Ja?“ fragt die ältere Dame überrascht. „Ja – Sie haben die gleiche Güte, wie meine Mutter sie hatte! Ich wünschte, sie würde noch leben!“ seufzt Sophia dann. „Sie hätte es niemals zugelassen, dass Vater mich vom Schloss verbannt – und das nur, weil ich ihm sagte – weil er auf einen Vergleich bestand – dass ich ihn liebe, wie das Salz“ daraufhin hat er mich vom Hof verbannt“ Sophia schluckt und blinzelt die Tränen weg, die ihr in die Augen steigen wollen.
„Erst wenn Salz kostbarer ist, als Juwelen und alle edlen Stoffe und und und, dann ist der Bann gebrochen und ich kann wieder nach Hause!“ flüstert sie mit tränen erstickter Stimme zu der älteren Dame. „Ich glaube, das ändert sich gerade!“ lässt die ältere Dame nun zuversichtlich wissen.
In der Zwischenzeit – Prinz Tibur und sein treuer Freund kehren in dem Gasthof ein, in dem Sophia – alias Stefan – gearbeitet hatte. Sie haben Hunger und wollen alles – auch Salzkartoffeln! „Salzkartoffeln?“ lacht sich der Wirt „Kartoffeln kann ich bringen, aber OHNE Salz, denn Salz ist nirgendwo mehr zu bekommen!“. „Was kannst Du uns denn sonst bringen?“ fragt der treue Freund den Wirt. „Ein paar Eier könnte ich euch in die Pfanne schlagen – aber OHNE Salz!“. „Nehmen wir – besser als nichts!“ sagt der treue Freund zum Wirt. Der eilt hinfort, um die Eier zu braten.
Währen dessen kommt der Sohn des Wirtes an den Tisch und fragt die beiden: „Darf ich euch zeichnen? Es kostet auch nur 12 Groschen!“. „Na, lass‘ mal sehen, ob Deine Zeichnungen auch 12 Groschen wert sind!“ meint der Prinz und blättert die Mappe durch. Er ist sichtlich beeindruckt und sagt voller Freude zu einem Bild: „Dafür könntest Du getrost einen Taler verlangen!“. Dann fällt ihm das Bild von Sophia in die Hände und sofort stockt ihm der Atem. „Wieviel verlangst Du für dieses Bild?“ will der Prinz wissen. „Es ist unverkäuflich!“ erwidert Franz. Dann nimmt der Prinz seinen Beutel mit dem Geld und legt ihm einen Silbertaler hin. Sie schauen sich in die Augen und der Prinz nimmt noch einen Silbertaler heraus und legt diesen ebenfalls auf den Tisch.
„Verkauft!“ ruft Franz aus und der Prinz hat es auf einmal sehr eilig zum Schloss zu kommen, denn nun weiss er auch endlich wer diese Frau ist – Prinzessin Sophia! Der treue Freund kann nur noch einen Bissen von den gebratenen Eiern nehmen und schon eilt er fort – seinem Prinzen hinterher! „Hat euch mein Sohn mit seinen Zeichnungen belästigt?“ ruft der Wirt den beiden hinterher. „Nein, er hat uns mit seinen Zeichnungen erfreut! Eines Tages wird der Sohn das Geld verdienen!“ ruft der Prinz zurück. Und der Wirt beisst auf einen der beiden Silbertaler!
Der Salzmangel macht auch vor dem Schloss nicht Halt – alle leiden – denn ohne Salz ist kein Leben möglich! Der König verliert fast gänzlich sein Augenlicht, Amanda fallen die Haare büschelweise aus und auch Rebecca ist ungewöhnlich blass. „Wenn es doch nur so wie früher wäre!“ jammert Amanda an der Schulter ihrer Schwester Rebecca. Alle an Hof sind irgendwie apathisch, zu kaum noch etwas zu gebrauchen. Die Wachen nicht, die Mägde und die Knechte nicht – alle leiden massiv unter dem Salzmangel! Denn Salz ist nirgendwoher irgendwo mehr zu bekommen!
Schnell reiten die beiden zum Schloss, wo eigentlich Prinzessin Sophia leben sollte und sie platzen in eine Audienz, die der König gerade abhält. „Wer seid ihr?“ will der König wissen! Der Prinz reicht ihm also sein Empfehlungsschreiben seines Vaters. Es folgen darauf viele „Oh“ und Ah“ vom König. „Meine Angelegenheit ist privat, könnte ich euch unter vier Augen sprechen?“ gibt der Prinz zurück. „Ich habe nichts zu verbergen – sprecht also!“ fordert der König. „Nun ja – ich bin hier, um euch um die Hand um eurer Tochter zu bitten“ spricht der Prinz nun. „Welche denn, ich habe deren zwei?“ fragt der König zurück.
„Es geht um Prinzessin Sophia!“ sagt der Prinz nun. „Sie ist nicht mehr meine Tochter, sie wurde vom Hof verbannt!“ wettert der König aufgebracht zu dem Prinzen. Überrascht schaut der Prinz den König an, sagt aber nichts! „Los – wir müssen sie suchen!“ sagt er zu seinem treuen Freund, welcher sich von einer Magd eben eine Schweinekeule hat geben lassen. „Halt mal!“ sagt er zur Magd und steigt auf sein Pferd. Die Magd reicht ihm die Schweinekeule zurück „Du hast mir mein Leben gerettet!“ spricht er zu der Magd und reitet mit der Schweinekeule seinem Prinzen hinterher.
„Was für ein Mann!“ seufzt die Magd.
Tagelang suchen sie Sophia – zeigen allen Menschen, denen sie entgegen kommen die Zeichnung von ihr, die Franz gezeichnet hatte. Aber keiner scheint sie gesehen zu haben oder sie zu kennen. Schliesslich kommen sie an eine kleine Lichtung und etwas blaues blitzt auf. Dann ist es wieder verschwunden. Der Prinz geht näher und findet das Salzkristall auf einer Bank vor dem Haus liegen. „Wir sind angekommen!“ ruft er seinem treuen Freund zu und will gerade eintreten. Sophia hingegen hatte gerade den Fußboden geschrubbt und will das Schmutzwasser aus der offenen Türe hinaus kippen – sie trifft fast den Prinzen.
„Oh – verzeiht! Das war keine Absicht!“ entschuldigt sie sich hastig. Wie schön euch zu sehen Prinz Tibur!“ fügt sie dem noch hinzu. „Woher kennt ihr meinen Namen?“ will dieser nun von Sophia wissen. Sie zitiert ein Gespräch, welches sie mit ihm alias Stefan geführt hatte. „Stefan?“ ruft der Prinz ungläubig aus. „Ja – ich war Stefan“ entgegnet Sophia nun. „Aber lasst hören, wie geht es meinem Vater?“ will sie nun von Prinz Tibur wissen. „Das letzte Mal, als ich ihn sah, hatte er schon fast sein Augenlicht verloren – der Mangel an Salz…“ berichtet er Sophia. „Nirgendwo ist noch ein Krümel Salz zu bekommen!“ berichtet er weiter.
„Dann ist Salz also wertvoller als Juwelen?“ fragt Sophia zurück. „Ja – und noch mehr als das!“ lässt Prinz Tibur nun wissen. „Dann ist der Bann gebrochen – ich kann wieder nach Hause!“ freut sich Sophia. Nur der Abschied von der älteren Dame fällt ihr schwer. „Nur Mut Sophia – Du wirst nun zu Hause gebraucht – Du warst lange genug bei mir. Aber ich bitte Dich, reiche ihm diesen Beutel mit Salz, wenn Du zu Hause bist.“ und reicht ihr den selbigen. Prinz Tibur reicht ihr die Hand und mit Hilfe der älteren Dame kommt sie auf dem Pferd hinter dem Prinzen zu sitzen.
Sie reiten gerade los, als eine kräftige Böe ihnen die Haare zerzaust. Sie drehen sich um und sehen, dass das Haus verschwunden ist. „Zwick‘ mich mal!“ bittet Prinz Tibur Sophia – welche dies auch augenblicklich macht. Aber das Haus bleibt verschwunden. „Dann müssen wir eben an Wunder glauben“ staunt Sophia. Im Schloss angekommen, geht sie sofort in den grossen Audienzsaal, wo ihr Vater sitzt. Er hört jemand kommen und fragt: „Wer ist da?“. „Ich bin es Vater – ich bin zurück!“. Komm‘ näher mein Kind, damit ich Dich sehen kann. Und tatsächlich, er erkennt seine Tochter Sophia wieder und nimmt sie herzlich in die Arme.
„Verzeihst Du Deinem dummen alten Vater, dass er Dich verbannt hat? Denn nun weiss ich, wie wichtig Salz im Leben aller ist.“. „Ja Vater – ich verzeihe Dir – und ich soll Dir dieses hier geben!“ womit sie ihm das Säckchen voller Salz reicht! „Salz – es ist wahrhaftig Salz!“ ruft der Vater glücklich aus! „Jetzt wird alles wieder gut!“ fügt er dem noch hinzu.
Im Schloss wird Hochzeit gefeiert – Sophia und Prinz Tibur heiraten – gleichzeitig gibt der König seine Abdankung bekannt und verkündet nun: „Königin Sophia!“ Alle applaudieren und jubeln dem frisch vermählten Brautpaar zu. Sie dreht sich um und wirft den Brautstrauß in die Menge – es fängt ihn die Magd, welche mit den treuen Freund des Prinzen befreundet ist!
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Written by www.camper-news.com © belle
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