…von kurzer Dauer!

Sonntag, 3. April 2016

#Fès – Barrage #Idriss 1. – #Fès #Marokko #Marocco #Marruecos #Morocco

Guten Morgen Fès ♥

…halb 9 Uhr schaffen wir den Sprung aus Federn *gäääääääääääähhhhhhhhhhn* – noch sooo müde!
Der Tag begrüsst uns mit zunehmender Bewölkung – aber das Solar-Panel haben wir hier auf dem Parkplatz eh‘ nicht ausgefahren – also was soll’s! Hauptsache es regnet nachher nicht, wenn wir in die Medina von Fès eintauchen!
Also keine Zeit verlieren – ab unter die Dusche!

Kurz nach 10 Uhr sind wir startklar und machen uns auf den Weg in die Medina von Fès. Heute auch mit dem SmartPhone samt Navi-Dame bewaffnet 😛 Somit kann ja nix mehr schief gehen und wir finden immer wieder zurück zum Camper (in Anbetracht der grössten mittelalterlichen Altstadt weltweit sicher eine gute Sache!).

Schon bald werden wir aber von einem jungen Mann quasi „abgefangen“ (den wir schon gestern kennengelernt hatten), der sich als persönlicher Guide anbietet. Wir lehnen ab, aber er lässt nicht locker.
Baffo meint, wir wollen allein herum schlendern und wir hätten ja GPS und würden uns schon nicht verlaufen.
Da meint der junge Mann: „GPS funktioniert in der Medina von Fès nicht.“! Oha! Ich versuche meine Navi-Dame – aber sie findet tatsächlich keinen einzigen Satelliten! Kann ja mal vorkommen, denke ich mir und starte mein SmartPhone neu. Aber auch nach Neustart bleibt die Anzahl der Satelliten auf NULL! Okay – überredet – der junge Mann hat gewonnen 😀 – wir handeln den Preis aus und er führt uns in enge Gassen und in verschiedene sehenswerte Shops, bzw. Kunsthandwerksräume – wirklich sehr beeindruckend!

Die erste Station ist ein ehemaliges Hotel, welches nun als Weberei genutzt wird. Wir dürfen Photos machen, Fragen stellen, die uns auf allen erdenklichen Sprachen beantwortet werden können 😮
Ich frage den freundlichen Weber, wo er denn alle diese Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und natürlich auch Französisch) gelernt hat und er meint: „In der Schule und hier von den Touristen.“. Beachtlich!

Weber in Fès – Marokko

Weber in Fès – Marokko

Weber in Fès – Marokko

Weber in Fès – Marokko

Es gibt von dem freundlichen Weber zwei Bilder, weil ich es beeindruckend finde, wie schnell er an diesem Webstuhl arbeitet – so dass seine Bewegungen unscharf sind! Es gibt auch ein kurzes #Video dazu – https://youtu.be/DOoE52EkTxE

Er erklärt uns, dass dieser Webstuhl 3600 Kettfäden hat 😮 – diese sind (im Moment) schwarz und sowas von unglaublich fein, dass man denkt, diese 3600 Kettfäden kann man niemals trennen! Und dank dieses Webstuhls geht das ratzfatz – so schnell kann man gar nicht schauen, wie er mit dem Schussfaden hin und her geht! Einfach kurz rein schauen in das #Videohttps://youtu.be/DOoE52EkTxE

Er erklärt uns auch, woraus die glänzenden Bettüberwürfe beispielsweise hergestellt werden – diese bestehen aus Seide, die aus Kakteen (genauer Agaven) gewonnen wird und zeigt uns, wie das gemacht wird. Das ist wirklich verblüffend und wusste ich bislang noch nicht, dass man „Seide“ offenbar auch pflanzlich gewinnen kann! Wir sind sichtlich beeindruckt von dem, was wir in 10 Minuten gelernt haben.

Weiter geht die Tour mit unserem persönlichen Guide – das nächste ist die alte Gerberei und Färberei von #Fès . Wir müssen einige Treppen steigen und es eröffnet sich am Fenster ein tolles Bild!

Alte Gerberei und Färberei in Fés – Marokko

Alte Gerberei und Färberei in Fés – Marokko

Jetzt – nachdem von UNESCO alles restauriert wurde, wird das nicht mehr benutzt – aber über einen Film werden wir aufgeklärt, wie das früher hier abgelaufen ist. Hier im Haus haben wir einen anderen „Guide“, der uns alles erklärt – und dieser spricht sehr gut Deutsch (ich übersetze dann auf Englisch für Baffo).
Die Gerberei und Färberei wurde im Jahre 11hundert und sonstwas gebaut (ich kann mich leider nicht mehr erinnern an die genaue Jahreszahl).
Die Felle werden 10 Tage in Salz gelegt – danach 7 Tage in eine Mischung als Wasser und Kalk – und danach nochmal 7 Tage in eine Mischung aus Wasser und Taubenmist. Ihhhhgitt wird da jetzt mancher ausrufen – aber der Mann erklärt mir, warum Taubenmist verwendet wird und nicht Ammoniak oder andere chemische Mittel! Taubenmist ist natürlich und greift die Felle weniger an, macht sie hingegen aber weicher als chemische Mittel. Danach werden die Felle von den Haaren befreit (und nach der ganzen Prozedur zuvor kann man das ganz ohne Hilfsmittel machen – die Haare lassen sich von Hand entfernen) und gewaschen in einer Art riesengrossen Waschtrommel. Wiederum danach kommen die Felle in die Färberei, wo sie 30 Tage in der Farbe bleiben – regelmässig gedreht, gerührt oder auch gestampft werden, damit die Farbe überall gleichmässig hin kommt. Die Farben – so betont der Mann – sind ebenfalls alle auf natürliche Basis gewonnen.
So zum Beispiel für Blau wird Indigo verwendet, für Rot der rote Farbstoff von Klatschmohn, für Gelb Kurkuma usw. – mehr Infos über natürliche Farben auch gerne hier.

Jetzt gibbet erst mal lecker Dinner – Bis später meine Lieben ♥

Später ist jetzt – aktuell 21:38 Uhr ♥ – bin wieder da und habe noch eine Menge zu Schreiben heute!

Fortsetzung!
Nach der Gerberei werden wir durch viele Gassen in eine andere Stube des Kunsthandwerks geführt. Handarbeit ohne Gleichen! Man kann sich kaum vorstellen, dass das echte Handarbeit ist – und hätten wir nicht ein unfertiges Werk gesehen, würden wir glauben, das ist eine gute Täuschung!

Unfertige Handarbeit in Fés – Marokko

Unfertige Handarbeit in Fés – Marokko

Ein fertiger Messingteller - Handarbeit in Fés – Marokko

Ein fertiger Messingteller – Handarbeit in Fés – Marokko

So unglaublich filigran, dass man kaum glauben kann, dass das Handarbeit ist – und hätten wir es nicht mit eigenen Augen gesehen, würden wir es nicht glauben, dass das Handarbeit ist! Zu schade, um es zu benutzen!

Wir sehen noch viele andere interessante Dinge, wie filigrane Holzschnitzereien aus Zederholz, die Zubereitung von Argan-Öl und und und – aber nicht von allen diesen Erlebnissen gibt es Photos.

Unser persönlicher Guide, der uns gerne alles erklärt hat.

Unser persönlicher Guide, der uns gerne alles erklärt hat.

Danach sind wir ziemlich geschafft und ziehen uns für Lunch in den Camper zurück. Es war ein sehr lehrreicher Vormittag! Nicol bekommt (wie Sonntags immer!) den ersten Knochen. Sie bekommt Sonntags immer zwei Knochen – manches Mal zwei richtige Knochen (natürlich roh!!!) – und wenn keine „richtigen Knochen“ verfügbar sind, dann eben Kauknochen aus dem Supermarkt.
Nicol nagt also ziemlich beschäftigt an ihrem ersten „echten Knochen“ herum, als zwei Mädchen (so im Alter von ca. 10 Jahren) an den Camper kommen. Die beiden sind nicht aufdringlich, nähern sich aber (aus Nicol’s Sicht) viel zu nah an den Camper (ähhhm, ihrem Knochen!!!) und geht wie eine Furie bellend an die Tür! So aggressiv habe ich Nicol noch nie gesehen (aber normalerweise kommt ihr auch niemand so nahe, wenn sie den Sonntagsknochen hat!). Halleluja! Die beiden Mädchen entschuldigen sich und ich gebe ihnen auf den Schreck jeweils drei Bonbons. Sie stecken die Bonbons ein und eilen schnell davon. Den ersten Knochen frisst sie nicht ganz auf (ist offenbar zu hart), sondern bettelt nach dem zweiten, den ich ihr auch gebe (was dieses Mal dann ein kleiner Kau-Stick ist, weil wir keine echten Knochen mehr haben). Ich schreibe das heute so ausführlich, weil das später noch von Wichtigkeit ist!

Unser Ausblick aus dem Camper direkt an der Medina von Fés – Marokko

Unser Ausblick aus dem Camper direkt an der Medina von Fés – Marokko

Fés – Marokko

Fés – Marokko

Nach dem Lunch (besteht heute nur aus einer Büchse Sardinen in Öl, etwas Paté und Käse mit Brot) brechen wir auf. Wir als „Nicht-Stadtmenschen“ haben genug Stadt nun gehabt (auch wenn uns gesagt wird, man soll Fès geniessen) – uns zieht es ins Grüne und wir haben auf der Karte den Stausee „Barrage Idriss 1.“ ins Visier genommen.

Unterwegs zum See - N6 nahe Fés – Marokko

Unterwegs zum See – N6 nahe Fés – Marokko

Barrage Idriss 1. nahe Fès – Marokko

Barrage Idriss 1. nahe Fès – Marokko

Erreichbar oder nicht? Noch suchen wir einen direkten Weg zum See. Aber nach der N6 und der P5334, gelangen wir mit einer Strasse ohne Namen (die in unglaublich schlechtem Zustand ist → sprich, wir werden wieder gut geschüttelt) direkt zum See!

Unglaublich – gerade mal 43km gefahren und „nur 15 Uhr“ und wir haben endlich mal wieder einen wunderschönen Platz gefunden! Und Maroc Telecom glänzt zwar nur mit 2 Balken, aber HSPA+ (und dieses Mal wirklich HighSpeed-Internet!!!!). Wir können unser Glück kaum fassen und atmen erst mal entspannt auf! Hier wollen wir zwei/drei oder vielleicht auch vier Tage bleiben – so lange unser Wasser noch reicht, bleiben wir auf jeden Fall hier, wird sofort einheitlich beschlossen! Hier kann sich Baffo um die Truma kümmern – das Hühnchen für Nicol vorkochen (beides nimmt er sofort in Angriff) und ich kann mich entspannt mal um meinen Bericht kümmern, ohne jedes Mal eilen zu müssen, weil es schon spät in der Nacht ist. Und für die nächsten Tage habe ich auch noch einen Job – ich muss mich um die Route kümmern, die wir ab #Tarifa nehmen werden und dafür schon mal Stellplätze finden, weil ab #Tarifa die Zeit drückt und wir nur wenige Tage haben werden, um …. zu erreichen (wird noch nicht verraten! Ein wenig Spannung soll ja bleiben bei uns 😛 ) JUUUUUUUUUUUUBEEEEEEEEEEEL!!!

Parking at Barrage Idriss 1. - P5334 - Marokko

Parking at Barrage Idriss 1. – P5334 – Marokko

Auch Nicol findet diesen Platz sofort einfach fabelhaft, denn eine Minute aus den Augen gelassen und sie kommt zurück mit irgendwelchem Mist im Fell – sie hat offenbar sofort ein „Hunde-Parfum“ entdeckt 😮

Gegen 16:30 Uhr – es kommt ein Wagen an unseren Camper gefahren und hupt – Baffo geht nach draussen. Während ich mit meinem Report beschäftigt bin, kann ich beobachten, wie Baffo mit dem Herrn spricht und durch Körpersprache dem Mann zu verstehen gibt, dass wir hier nächtigen möchten. Nicol heult (immer wenn es „Pappa“-Zeit ist und Baffo aus dem Camper geht) – auch weil sie riecht, dass ihr Hühnchen doch schon fertig ist (die Nase immer wieder in Richtung Kochtopf streckend).

Es gibt offenbar Probleme, denn der Mann zückt sein Telefon und gibt dieses nach einigen Minuten an Baffo weiter. Ich sehe, wie Baffo weitere Minuten am Telefon mit jemand spricht. Danach kommt Baffo in den Camper und sagt: „wir müssen weiter – wir können hier nicht bleiben – es ist verboten hier zu nächtigen!“.
Neeeeeeeeeee – das ist jetzt nicht Dein Ernst Baffo! Ist meine Antwort, aber er sagt, dass der Mann (offenbar ein Beamter in Zivil) die Polizei angerufen habe, und auch Baffo mit der Polizei gesprochen habe – nix zu machen, wir müssen gehen! Wir müssen unsere Pässe vorlegen – Baffo (warum eigentlich Baffo und nicht der Mann ❓ ) muss die wichtigsten Daten auf einen Zettel schreiben (die Fiche wollen sie nicht) und dann fahren die (mittlerweile zwei Männer) wieder. …das Glück war ja von kurzer Dauer!

Boah – unsere Wut kennt keine Grenzen! Kilometer für Kilometer fährt man, bis man endlich wieder mal einen schönen Platz findet (und die Distanzen sind ja bekanntlich immer gross in Marokko!) und dann kann man nicht bleiben… 500km von einem Platz zum nächsten, an dem man dann doch nicht bleiben kann…
Wir packen also alles wieder zusammen – das Hühnchen für Nicol muss warten – das Brodo wird mit dem Topf in die Spüle gestellt (ist noch zu heiss, um in Plastik-Flaschen zu füllen) – der Schrank von der Truma wird wieder eingeräumt und das Solar-Panel wieder fixiert (es war zwischendurch etwas sonnig gewesen)! Dazwischen fluchen wir auf italienisch wie die Rohrspatzen – wir sind sowas von angep… ähhhm – angesäuert, das kann man sich nicht vorstellen!
Wir beratschlagen, was wir nun tun wollen – 10km weiter in einen Ort fahren, wo man angeblich (laut dem Beamten in Zivil) nächtigen darf oder zurück nach #Fès fahren, wo wir ja schon wissen, wo wir wirklich nächtigen können? Wir entscheiden uns zurück nach #Fès zu fahren.

Nicol fügt sich dem Schicksal, dass ihr „Pappa“ offenbar wieder „verschwunden“ ist und kauert in meinem Fussraum, während wir zurück nach #Fès fahren! Während der Fahrt kaut sie immer wieder an dem nicht fertig gekauten Knochen herum – als wolle sie sagen: „Schaut mal her, was bin ich für ein armer Hund! Muss hier an einem harten Knochen lutschen, weil ich kein „Pappa“ bekomm‘!“… Arme Maus!
Gegen 18 Uhr kommen wir wieder in #Fès an – und weil wir zu weit fahren (weil Navi-Dame streikt – sie ist offenbar auch der Meinung, dass sie zu viel arbeitet die letzten Tage!), sehen wir einen anderen Parkplatz, auf den wir einschwenken. Wir können hier (wieder für 30DH) über Nacht stehen – nicht schön, aber selten. Ein voller Parkplatz eben, das kann man nicht schön finden. Und morgen geht die Suche dann – wieder mal – weiter 🙁

Offen gestanden – für die wenig schönen Plätze, die wir in #Marokko gefunden haben und die Kilometerleistung, die man dafür hinlegen muss, sind wir nicht sicher, ob wir nochmals nach #Marokko fahren werden. Die negativen Punkte überwiegen den positiven in Weitem – für uns jedenfalls! Die Endabrechnung kommt dann aber noch in eigenem Report – wir werden dann sehen, wie die finale Entscheidung ausfallen wird.

Ich – für meinen Teil – sage jetzt: Gute Nacht meine Lieben ♥ …bei aktuell 00:07 Uhr

Unsere Route von heute:

Route 2016-04-03

Route 2016-04-03

https://goo.gl/maps/GZyGzE2akuw

Interview! → hier die Fragen stellen, die ihr schon immer mal fragen wolltet!
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#Temperaturen am Sonntag, 3. April 2016

Fès

9 Uhr

15,1°C

diesig

wenig Wind

Fès

13 Uhr

24,2°C

bewölkt

wenig Wind

Barrage Idriss 1.

17 Uhr

19,8°C

bewölkt

mässiger Wind

Fès

21 Uhr

17,5°C

teilweise bewölkt

mässiger Wind

#Wassertemperatur: —–

 

26.05.14 09:00

03.04.16 22:45

24.11.15 12:30

…since 678 Days,

15 Hours and 8 Minutes back on Tour!!!

= 1 Years,

10 Month,

and 9 Days

…since 131 Days in Morocco!

…and 11 Hours + 38 Minutes…

 

 

Zuletzt bearbeitet am 4. April 2016 um 00:07 Uhr

 

 

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belle

Über belle

→ Vagabund! = überall zu Hause 😊 = Wir leben im Wohnmobil! Geboren am 06.08. als Löwin ❗ in Dijon / France und mit 4 jungen Jahren mit meinen Eltern bereits nach Deutschland umgesiedelt. Auch in Deutschland war ich nie wirklich sesshaft... Hilzingen, Eigeltingen, Oberteuringen, Sigmaringen, Sigmaringen (1. eigene Wohnung), Zozznegg, Öhningen, Hilzingen, Ober-Abtsteinach, Schwalbach (bei Wetzlar), Berlin, Cuxhaven, Berlin. ...nur um die ganzen Orte zu nennen, in denen ich gewohnt habe - mal mehr, mal weniger lang. Am längsten habe ich es in Berlin ausgehalten - mit immerhin mehr als 9 Jahren (wenn man von Sigmaringen absieht, wo ich 9 Jahre jung ankam) und somit dort eigentlich die längste Zeit meines Lebens verbracht habe. Das Reisen und immer wieder Neues zu Entdecken liegt mir also offenbar im Blut - ich bin und bleibe ein Vagabund ❤

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